Oder auch: was zu Hölle hat Resilienz mit meiner Lieblingspasta zu tun?

Welcome back ☺

Mal ein Résumé der letzten Tage: 

Eigentlich arbeite ich gerade an einem längeren Artikel über eine tolle Session mit dem Titel „Was braucht der Mensch?“  – eine Session, die ich bei einem Netzwerktreffen miterleben durfte-  aber:  da kam mir eine arge Erkältung  dazwischen. Und da war dann nix mit schreiben, lediglich ausgiebige Gespräche mit mir selbst, meinem Selbstzweifel und meiner Erwartungshaltung an mich.

Vielleicht mal als Hintergrund. Neben meiner Freiberuflichkeit, die ich mir grad aufbaue, habe ich vergangene Woche einen Teilzeitjob angenommen, die Rechnungen wollen ja auch alle entspannt bedient werden können. Und: Nach über einem Jahr „Sabbat“ und vielen wichtigen Fragen, die ich für mich in dieser Zeit zu klären hatte, ist es nicht ganz leicht, wieder in den Tritt zu kommen undnen Chef zu haben.

Nicht zuletzt, da mein letzter Job für mich mehr meine persönliche Hölle war. Jetzt darf ich neu lernen, dass Arbeit ja auch mit Arbeitsvertrag Spaß machen kann und mich in meiner Kreativität und meinem (Er-)Schaffensdrang  unterstützen kann. 

Und da sind wir nun, Anspruch und Realität.

Erwartet hab ich von mir mal wieder eine Hulk-Nummer, meinen Kleiderschrank endlich mal ausmisten (jetzt muss ich ja eh zu Hause bleiben etc..), direkt am dritten Tag krank melden geht doch nicht  und den Artikel noch ganz easy mit Fieber zu schreiben,… bis mir eben klar wurde: Was für ein Bullshit!!

Ich hab doch gesagt, dass dieser Blog über meine Erkenntnisse und Belange im alltäglichen Sein handeln soll- also wieso gleich wieder nach den Sternen greifen? Wenn Du die Realität nicht ändern kannst, ändere den Blueprint.

Das muss ich wohl ein wenig genauer erläutern- vor ein paar Wochen war ich auf einem echt guten Seminar und da ging es um die Quelle der (Un)zufriedenheit:

Ist

 Wahrnehmung der  Situation (nachfolgend Realität genannt)  =  

Deiner Vorstellung wie es sein soll(te)   (nachfolgend Blueprint genannt) 

Dann bist Du zufrieden ☺

Entspricht Deine Erwartung nicht Deiner Vorstellung von dieser (Lebens-)Situation, dann ist diese Lücke die Quelle Deiner Unzufriedenheit.

Ein kleines Beispiel für eine Situation die Du nicht ändern kannst. Du freust Dich tierisch auf Deine Lieblingspasta bei Deinem Lieblingsitaliener um die Ecke. Du freust dich schon Tage drauf und brauchst gar nicht in die Karte schauen, sondern bestellst gleich zum Getränk. Dann kommt der mitleidige Blick des Kellners und er sagt, dass diese Pasta leider für heut Abend schon aus ist. Deine Vorstellung war die leckere Pasta bei Deinem Italiener – und zwar jetzt. 

Die Realität sagt jedoch: Nö.  Tja, dann ist das doof und wenn die Vorfreude sehr groß war, ist der Abend vorerst ein wenig überschattet, aber nicht zu ändern.  Doch Du kommst sicher in den nächsten Tagen drüber hinweg. 😉 

Und nun angenommen, Du könntest mit Leichtigkeit von der Vorstellung der Lieblingspasta auf Deine Lieblingspizza schwenken, das sogar als hübsche kleine Überraschung sehen, dann müsste der Abend eben nicht überschattet, sondern einfach anders schön gewesen sein. Also: Ändere den Blueprint, wenn die Realität nicht zu ändern ist. 

Versteht mich nicht falsch, ändert bitte nicht zu schnell Eure Vorstellungen und Wünsche- für manche musst Du eben schon was machen. Aber lass dir verdammt nochmal nicht das Leben versauen, wenn es grad nicht so läuft, wie Du dir das irgendwann mal gedacht hast. Und ja, ich weiß selbst, das lässt sich schnell daher schreiben. 

 Doch vielleicht ist es so einfach. Und vielleicht macht das Resilienz aus. Nicht stur bei seinem Plan bleiben, nicht grämen, was sein hätte können und was noch alles sooooo viel besser, schöner und produktiver wär.

Und doch, ist genau ein solches Gebaren eben menschlich- jeder hat da seine wunden Punkte, bei denen wir nicht von unserer Vorstellung loslassen können,  obwohl der Zug längst abgefahren ist. Oder vielleicht gab es diesen Zug auch niemals. 

Und Leute, es hat einfach sieben Tage gedauert bis ich diesen Mindfuck erkannt hab. Wenn man keine Probleme hat, dann schafft man sich welche 😉 Aber was hat es mir gebracht, am Alten festzuhalten?  Ich war doppelt genervt. Erkältet und unzufrieden mit meiner Leistung. Und ja, darüber hab ich in den letzten Tagen viel nachgedacht.  Die vollkommen überzogene Erwartungshaltung, die ich in gewissen Bereichen an mich habe. In diesem Fall wollte ich die Krankheit nicht annehmen, die schon längst da war. Das hat mir einfach nicht gepasst. Wie ein kleines bockiges Kind – doch vielleicht ist es einfach genau diese Erkenntnis, die mir das Kranksein gebracht hat – dass nämlich Sturheit mich in solchen Aspekten nicht weiter bringt, Abwarten und Tee trinken in diesem Fall schon.

Und vielleicht ist das Beobachten und dieser Blogbeitrag der wahre Mehrwert der letzten Tage.

Thanks for listening. Ähhh reading 😉